Videoinstallation: EXHALE

Christoph Girardet

Christoph Girardet inszeniert mit EXHALE (2009) eine Art Mini-Drama, ein nicht endendes Verschwinden. Ein Mann läuft auf einen menschenleeren Platz, fällt und löst sich in einem langsamen fading körperlich auf. Dieses knapp eineinhalb Minuten dauernde Narrativ wiederholt sich in einer Endlosschleife des Laufens und Verlöschens. Das repetitive Moment und die helle monochrome Ästhetik der Sequenz erzeugen eine sehr eigene poetische Melancholie. Zu sehen ist der Film auf einem Monitor, der in der Markuskirche auf der Empore vor der Kanzel positioniert ist.

Die Arbeiten von Girardet entstehen unter Verwendung von Found-Footage, d.h. er bezieht sich in seinem videografischen Werk auf die Filmgeschichte. In einer Art Sampling ähnlich einer Collage verwendet er gefundenes Filmmaterial und kontextualisiert es neu. In EXHALE fokussiert sich dieses szenische Readymade-Cut-Verfahren zu einer existenziellen Metapher.

Über den Künstler

Christoph Girardet, 1966 in Langenhagen geboren, lebt in Hannover.

1988 - 1994 Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Stipenden u.a. 2000 International Studio and Curatorial Program, New York, 2004 Villa Massimo, Rom. Einzel- und Gruppenausstellungen seit 1992 u.a. Kunstverein Hannover; Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven; Museum of Modern Art Oxford; Nikolaj Center for Contemporary Art, Copenhagen; P.S.1 Contemporary Art Center, New York; De Appel, Amsterdam; Museum MARTa Herford; Hirshhorn Museum Washington; Palais des Beaux-Arts, Brüssel; Hangar Bicocca, Mailand; Palais de Tokyo, Paris; Vancouver Art Gallery; Forum La Caixa, Barcelona; Eye Filmmuseum Amsterdam; K21 Kunstsammlung Nordrhein Westfalen; Fotomuseum Winterthur; West, Den Haag; Kunsthaus Centre PasquArt, Biel; Aargauer Kunsthaus; Kunstmuseum Wolfsburg; Städtische Galerie Nordhorn; ZKM Karlsruhe. Präsentationen auf Filmfestivals, u.a. in Cannes, Venedig, Berlin, Rotterdam und Oberhausen.